Reise ins Hunzatal - endlich. Wir landen gegen 4 Uhr morgens in Islamabad und werden von unserem Reiseführer, Zafar, abgeholt. Er stellt sich vor und sagt: "Ich komme aus dem Hunzatal". Perfekt ...



Nur wenige Stunden später besuchen wir ein wundervolles Völkerkundemuseum, die Shad-Faisal-Moschee ...



und landen mitten in einer Hochzeit, als wir zu unserem Hotel zurückkehren.


Und ich habe mich bereits nach wenigen Stunden verliebt: In das Land, die unglaublich netten Menschen - und die bemalten Autos und Trucks, die man überall sieht.


Hier kochen zwei Truckfahrer ihr Mittagessen: Hühnchen mit Gemüse und jeder Menge Gewürze.

Nachmittags geht es weiter nach Rawalpindi, zum Basar. Während Islamabad relativ neu und auf dem Reissbrett geplant ist, ist im benachbarten Rawalpindi alles chaotisch und bunt ... also wunderbar.

Und auch hier sind die Menschen wieder so offen und freundlich, wie ich es nie erwartet hätte. Nach den Berichten der Medien hier ist Pakistan gefährlich und schwierig ...


... aber ich komme mit Dutzenden von Bildern lachender Menschen ...


und Erinnerungen an schöne Begegnungen und freundliche Worte heim.

Ich entdecke das Fotografieren als Kommunikationsmittel. Ich fotografiere und zeige auf dem Display meiner Kamera sofort das Bild ... und plötzlich lachen alle.

Vor lauter Fotografieren komme ich nicht dazu, irgendetwas im Basar anzuschauen und zu kaufen ...


... aber ich fotografiere jede Menge lachender Gesichter ...


... und habe jede Menge schöner Begegnungen.


Und verlasse Rawalpindi ungern, als die Sonne langsam untergeht.


Am nächsten Tag brechen wir von Islamabad auf in Richtung Taxila.


Wir können uns kaum sattsehen an all den Strassenszenen ...


... Farben und unterschiedlichen Landschaften.

Hier scheinen an jeder Ecke Heiligtümer und Kunstwerke zu finden zu sein. Wir besuchen einen Sikh-Tempel. Dort wird ein heiliges Buch aufbewahrt, das zwar zugedeckt ist, aber trotzdem ist der ganze Raum mit einer unglaublichen Energie angefüllt.

Montags hat das Museum von Taxila geschlossen, also spazieren wir nicht wirklich enttäuscht durch die wunderschöne Gartenanlage rundherum; das Museum werden wir am nächsten Tag anschauen.

Zuerst aber besuchen wir dort auf einem kleinen Berg eine alte Klosteranlage. Unter den ganzen umliegenden Hügeln sind noch weitere Teile der Anlage verborgen. In den Nischen der Anlage darf man nach Voranmeldung sitzen und meditieren, und Menschen aus der ganzen Welt kommen, um das an diesem friedlichen Ort zu tun.


Es gibt Reste von wunderbaren Stupas, teilweise noch perfekt erhalten und von unglaublicher Schönheit. Buddha wird in mehreren Positionen abgebildet, meditierend, lehrend ...


aber auch als fastender Buddha (völlig ausgezehrt, etwas gruselig, aber vermutlich realistisch) ...


... und in Yoga-Position im Lotossitz.

Und hier: Der heilende Buddha, zu dem Besucher aus aller Welt kommen. Er hat ein Loch statt des Bauchnabels, und man darf den Zeigefinger hineinstecken und sich etwas wünschen. Ein äußerst merkwürdiges Gefühl, den Finger bis zum Anschlag in eine Buddhastatue zu stecken. Wann mein Wunsch wohl in Erfüllung geht?

Im Museum von Taxila gibt es dann Statuen aus derselben Epoche, ebenso wunderschön, aber hinter Glas.



Und etwas Erstaunliches: Eine etwa zweitausend Jahre altes Dampfdestilliergerät zur Wasserreinigung.

Und dann geht es weiter, Richtung Peshawar.

Es wird wirklich nie langweilig, überall gibt es mehr als genug zu sehen. Und zu fotografieren, oft in Sekundenbruchteilen aus dem Fenster heraus.

Sobald wir uns einer Stadt nähern, tauchen die Qingqis im Verkehrsgewühl auf, oft randvoll mit Passagiere beladen (so wie man oft auf einem Motorrad eine ganze fünfköpfige Familie sehen kann, die Frauen wie im Damensattel hinten, die Kinder auf dem Tank sitzend).

Wir nähern uns Peshawar, das Verkehrsgewühl wird dichter. Die Strassen sind voller Trucks, Traktoren, Bussen, aber auch Eselskarren ...

... Motorräder, Fahrräder, Sackkarren und auch Fussgänger.

Ankunft in Peshawar. Nach westlichen Medienberichten zufolge ein gefährliches Gebiet (tatsächlich erkundigt sich jemand im Hotel bei unserem Reiseführer sehr interessiert nach unserem Reiseziel, woraufhin Zafar ein ganz anderes angibt). Die Frauen unserer Gruppe gehen, wie später noch öfter, verschleiert aus dem Hotel.

Und auf dem Basar in Peshwar wiederholt sich dann trotzdem das Wunder ...


... der freundlich lächelnden Menschen,


die uns teilweise durch den ganzen Basar begleiten.

Dieser Tuktuk-Fahrer hielt extra an, damit ich ein Foto von ihm machen konnte. Genauer gesagt: drei Fotos - vorher fuhr er nicht weiter.

Dies sind so die Situationen, bei denen man sich am Abend eines langen, heißen Tages schon etwas Gedanken über die Hygiene des Abendessens macht. Aber am Strassenrand haben wir schon Einiges gesehen, was heftiger war ... und des Essen ist jeden Tag aufs Neue unglaublich lecker.

Mitten im Basar führt eine sehr enge, steile Treppe hoch in eine ehemalige Karawanserei. Man kann sich gut vorstellen, wie hier früher Reisende übernachtet, Waren gelagert, am Lagerfeuer Geschäfte gemacht und Geschichten erzählt haben.

Heute sind dort Werkstätten; Zafar übersetzt wieder einmal farbenprächtig und kreativ und erzählt von den 'Schmugglern' hier. Was abenteuerlich klingt, aber eigentlich 'Schmuckler' bedeuten sollte, einer Ableitung von 'Schmuck herstellen'. Das nimmt den Zauber aber nur ein ganz kleines bißchen.


Auf dem Dach der Karawanserei haben wir nicht nur eine wunderbaren Ausblick auf die benachbarte Moschee, sondern auch auf ein paar Männer, die im Abendlicht einen Drachen steigen lassen. Sie winken uns fröhlich zu; wir winken fröhlich zurück. So einfach kann Völkerverständigung manchmal sein.

Am nächsten Tag machen wir im Heimatort unseres Fahrers Station bei einem Betrieb, der die wunderschönen Trucks bemalt. Beim Truck links ist die Motorhaube erst grundiert, der rechts zeigt sich schon in voller Pracht. Selbst die Radmuttern sind bemalt ... und auf der Motohaube prangt ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen.

Selbst die Fahrerkabinen sind üppig bemalt, verziert und beklebt. Ich darf in eine hineinklettern, sie bewundern und fotografieren. Der Preis hierfür ist, wie sich dann herausstellt, eine Hand auf meinem Knie. Ich mache nur wenige Fotos ...

Und direkt gegenüber ist noch ein bemalter Traktor mit Anhänger. Es regnet, die Arbeiter hier haben sich unter ein Regendach zurückgezogen und halten mich vermutlich für verrückt, als ich im Nieselregen ihren Traktor fotografiere. Aber sie lächeln ... und zeigen mir noch ihre (unbemalte und unspektakuläre) Betonmischmaschine. Die ich, ebenfalls lächelnd, höflich ebenfalls fotografiere.

Ein wenig unscharf, aber dieser Schlüssel gehört zu meinem Hotelzimmer in Besham - in der ersten Nacht irgendwo am Rand des Karakorum Highway. Mit Krone, aber der KKH zählt mehr, er ist die Strasse, die mich zum Hunzatal bringt.

Wir fahren den ganzen nächsten Tag den Indus entlang, vor uns und hinter uns und um uns herum die schneebedeckten Gipfel des Himalaya im Sonnenschein.

Auch wenn ich eigentlich wegen des Karakorum gekommen bin ...

... der Himalaya ist einfach traumhaft schön.

Der erste Wegweiser, auf dem 'Gilgit' steht, dem Ort, von dem aus es ins Hunzatal geht. 122 Kilometer, das ist bei hiesigen Strassenverhältnissen aber eine Tagesfahrt.

Wir sind im 'Shangri La' angekommen. So wurde das Hunzatal früher oft bezeichnet, in unserem Fall ist es ein wunderbares Hotel in Chilas, direkt am Ufer des Indus gelegen.